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  Inlineskaten
 

Inlineskaten

Inlineskaten (auch Rollerskaten, Rollerbladen) ist sowohl eine Sportart, bei der man sich auf Inline-Skates fortbewegt, als auch eine Fortbewegungsmöglichkeit als Verkehrsteilnehmer. Inline-Skates sind Rollschuhe, bei denen die Rollen in einer Reihe (engl. in line) angeordnet sind statt wie früher bei Rollschuhen üblich paarweise nebeneinander. Der Sport wird üblicherweise auf glatten Oberflächen wie Straßen, asphaltierten Wegen, Bürgersteigen oder speziellen Plätzen ausgeführt. Seit Beginn der 90er Jahre verbreitete sich die Trendsportart von Amerika aus in der ganzen Welt. 1995 wurden in Deutschland 3,5 Millionen Inline-Skates verkauft. 1999 skatete jeder sechste Deutsche mindestens einmal pro Monat. Seit Anfang des 21. Jahrhunderts gehen die Verkaufszahlen zurück.

Chad Hedrick, der erfolgreichste Speedskater

Geschichte

Der Belgier John-Josef Merlin entwickelte 1760 einen Schlittschuh mit zwei Metallrädchen an den Kufen, der eine Frühform der heutigen Inline-Skates darstellt. Die Grundidee wurde durch Holzrollen und Bremsen weiter verbessert. Aufgrund der schlechten Straßenbeschaffenheit (Kopfsteinpflaster) blieb den frühen Inline-Skates der allgemeine Durchbruch jedoch verwehrt. 1863 entwickelte der Amerikaner James Leonard Plimpton die herkömmlichen Rollschuhe mit jeweils zwei nebeneinander angebrachten Rollen, die sich durch besseren Halt und leichtere Steuerbarkeit auszeichneten. Sie verdrängten die Vorläufer der Inline-Skates fast vollständig vom Markt. 1979 konstruierte der Eishockey-Spieler Scott Olson den modernen Inline-Skate, um auch im Sommer nicht auf seinen Sport verzichten zu müssen. Er gründete die Firma Rollerblade und begründete damit die Verbreitung der Inline-Skates, die die bis dahin dominierenden Rollschuhe nicht nur überflügelten und ablösten, sondern auch einen ganz neuen Trend setzten.

Ausrüstung

Skates

Softboots von K2
Softboots von K2

Als Skate bezeichnet man die Einheit von Schuh, Schiene und Rollen. Je nach Anforderung gibt es verschiedene Arten von Skates wie Fitnessboot, Aggressive- oder Speedskates. Eine gute Passform des Skates ist aufgrund des erhöhten Stands wichtig.

Schutzausrüstung

Die üblicherweise empfohlene Schutzausrüstung besteht aus einem fest sitzenden Helm sowie Knie-, Ellbogen- und Handgelenk-Protektoren. Im Gegensatz zum privaten Bereich kann der Veranstalter von öffentlichen Rollsportveranstaltungen das Tragen von Protektoren zum Vertragsgegenstand machen und ggf. die Startberechtigung verweigern.

Grundelemente

Beschleunigen

Bei den ersten Schritten der initialen Beschleunigungsphase werden die Skates schräg (ungefähr im 40-Grad-Winkel) zur Fahrtrichtung gesetzt, um sich überhaupt in Fahrtrichtung abdrücken zu können. Sobald Fahrt aufgenommen wurde, geht die Bewegung in die eigentliche Skatebewegung über.

Inlineskaten ist vorrangig abwechselndes Gleiten auf einem Bein. Die Skatebewegung wird aus einer Fallbewegung heraus gestartet. Aus der Gleitphase mit gebeugtem Kniegelenk lässt man sich mit dem ganzen Körper nach innen fallen. Diese Fallbewegung wird durch eine kräftige Streckung des Beines (Abdruckphase) aufgelöst, wobei gleichzeitig der leicht nach hinten angehobene Skate des anderen Beines dynamisch nach vorne bewegt wird, um wieder zur Gleitphase aufsetzen zu können.

In der Abdruckphase driftet der abstoßende Skate nach außen, wobei die Skateschiene möglichst parallel zur Fahrtrichtung gestellt wird. Beim Abdruck wird im Wesentlichen über die Ferse gedrückt. Nachdem der andere Skate seine Gleitphase begonnen hat, löst sich der Skate des gestreckten Beines vom Boden und wird locker nach hinten bewegt (Erholungsphase). Er vollendet dann seinen Halbkreis und kommt zurück zur Anfangsposition der nächsten Gleitphase.

Nur zum Beginn der Gleitphase und Abschluss der Abdruckphase haben beide Skates für Sekundenbruchteile gleichzeitig Bodenkontakt. Entscheidend bei der Abstoßbewegung ist, dass das Bein und die Körperflanke in einer Linie bleiben. Nur so trifft der Abstoß voll den Körperschwerpunkt, was zu einer effektiven Beschleunigung und Fahrweise führt.

Bremsen

Die beiden gebräuchlichsten Bremsverfahren sind die Fersenbremse und die T-Bremse. Auch in der Pflugstellung oder durch Slalomfahren kann das Tempo vermindert werden. Schließlich gibt es auch Möglichkeiten, die Fahrt durch Querstellen der Skates abzubremsen (Powerslide).

Fersenbremse (Stopperbremse)

Der Skate mit dem Stopper wird soweit nach vorne geschoben, bis der Stopper den Boden berührt. Gleichzeitig wird das Körpergewicht auf den hinteren Skate ohne Bremse verlagert. Je tiefer man seinen Körperschwerpunkt dabei bringt, desto höher ist die Bremswirkung. Dabei wandert der Körperschwerpunkt auch nach hinten und verhindert ein Stürzen nach vorne. Im Vergleich zum T-Stopp sind die Kosten eines neuen Stoppers wesentlich günstiger, als der Neukauf von Rollen.

T-Bremse

Bei der T-Bremse wird aus der Schrittstellung heraus das Körpergewicht auf das vordere Bein verlagert und der hintere Inline-Skate quergestellt und auf die Fahrbahn gedrückt. Die beiden Skates beschreiben dabei ein T. Die T-Bremse ist motorisch deutlich schwieriger als die Fersenbremse. Der hinterhergezogene Skate kann einen Drehimpuls um die Körperachse auslösen, wenn er nicht richtig aufgesetzt wird. Dies kann leicht zum Sturz führen. Nachteil der T-Bremse sind zudem ein einseitig hoher Verschleiß der Rollen und die relativ geringe Bremswirkung.

Die Schneepflugbremse

Bei dieser Bremsvariante bilden die Skates ein nach hinten geöffnetes V. Wie beim Skifahren müssen die Skates also driften, damit sie nicht ineinanderfahren. Da der Grip der Rollen auf trockenem Asphalt hoch ist, muss der Körperschwerpunkt möglichst tief und weit hinter den Skates sein. Die Bremswirkung dieser Technik ist hoch, jedoch ist es recht schwierig, die Balance zu halten.

Der Spin-Stop (Halbmondbremse)

Während man den Oberkörper verdreht, setzt der hintere Skate rückwärts zur Fahrtrichtung auf. Entsprechend dem Drehimpuls wird ein Bogen oder Halbmond beschrieben, bis man zum Stehen kommt. Diese Bremstechnik kann nur bei geringen Geschwindigkeiten angewendet werden.

Der Powerslide

Hierbei handelt es sich um die effektivste Bremstechnik mit dem kürzesten Bremsweg. Sie erfordert hohes Können, da extreme Kurvenlage und fein dosierter Kantendruck nötig sind. Dabei wird eine Skate (wie beim T-Stop) quer zur Fahrtrichtung gestellt. Jedoch wird der Skate nicht hinterhergezogen, sondern er setzt vor dem Körperschwerpunkt auf, und fast das ganze Körpergewicht stemmt sich gegen ihn. In der Standardvariante fährt man rückwärts an und hält den Körperschwerpunkt möglichst tief, dann stellt man den einen Skate quer vor den anderen. Der hintere Skate stabilisiert dabei die Schräglage. Man kann auch vorwärts anfahren und beide Skates quer zur Fahrtrichtung stellen. Der Powerslide sollte aber auf rutschigem Untergrund oder auf nasser Strecke eingeübt werden. Wenn der Skate nicht genau senkrecht zur Fahrtrichtung und vor dem Körperschwerpunkt geführt wird, kann wie beim T-Stop ein unerwünschter Drehimpuls entstehen.

Organisation

Die FIRS (Fédération Internationale de Roller Sports) ist der Weltverband für Rollsport, er koordiniert das sportliche Regelwerk und veranstaltet Weltmeisterschaften in den Disziplinen Rollhockey, Rollkunstlauf, Inline-Hockey, Alpin und Speedskating (ehemals Rollschnelllauf). Mitglieder der FIRS sind die nationalen Verbände: DRIV (Deutschland), ÖRSV (Österreich) usw.

Die offiziellen Disziplinen

Die offiziellen Disziplinen sind jene, welche vom Weltverband für Rollsport (FIRS) anerkannt sind und in welchen regelmäßig (jährlich) Weltmeisterschaften durchgeführt werden.

Rollkunstlauf

Rollkunstlauf ist wie Eiskunstlauf, nur eben auf Rollschuhen. Hier haben sich die Inline-Skates noch nicht durchgesetzt, und die Sportler benutzen weiterhin die traditionellen Rollschuhe (mit Inliner wären Sprünge, Figuren, … nicht möglich). Ähnlich wie beim Eiskunstlauf werden die Wettkämpfe mit Pflicht (gibt es beim Eiskunstlauf nicht mehr), Kurzkür und Kür durchgeführt. Wie beim Eislauf gibt es Paar- und Einzelwettkämpfe. Für alle Eisläufer, die im Sommer ihre Eislaufkenntnisse (oder die der Kinder) frisch halten wollen: Die traditionellen zweireihigen Rollschuhe sind den Eislaufschlittschuhen ähnlicher, als die − optisch so ähnlich aussehenden − Inlineskater. Gerade für kleine Kinder kann das relevant sein.

Inline-Hockey / Inline-Skaterhockey

Inline-Hockey ist Eishockey sehr ähnlich, jedoch wird anstatt auf Eis auf einem speziellen Plastikbelag oder Beton gespielt, und statt Eishockey-Schuhen tragen die Spieler Inline-Hockey-Schuhe. Inline-Hockey wird in der offiziellen Version der FIRS mit Puck und ohne Körpereinsatz gespielt.

Rollschnelllauf / Speedskating

Speedskater beim Marathonrennen der Europameisterschaft (Straße) 2005 in Ludwigsfelde.
Speedskater auf einer 200 m-Bahn bei den Junioren-Europameisterschaften 2004 in Pamplona.

Bei dieser Variante des Sports geht es darum, möglichst als Erster mit der vordersten Rolle die Ziellinie zu überfahren. Die Renndistanzen variieren dabei zwischen dem Einzelsprint (ab 200 m) über die 1000 m Sprint bis hin zu Massenstartrennen über die Marathonlänge, oder noch längeren Distanzen, etwa One-Eleven (111 km) in der Schweiz, der Athens-2-Atlanta (86 Meilen) in den USA oder die 24 Stunden von Le Mans (Frankreich).

Die Rennen werden entweder auf Rundkursen (100 m bis 400 m Bahn) mit zum Teil überhöhten Kurven oder auf Straßen durchgeführt.

Der Sport wird von Speedskatern, teils schon ab etwa dem vierten Lebensjahr, betrieben. Während es bei den Jugendlichen bei den Wettkämpfen um die Beherrschung des Sportgerätes geht, ist bei erwachsenen Sportlern neben der Kraft und der Ausdauer die Taktik von entscheidender Bedeutung. Es gilt, den Windschatten des Vordermannes auszunutzen, um Kraft zu sparen. Auch durch die Organisation der Fahrer in Teams ist der Verlauf eines Rennens am ehesten mit dem eines Radrennens vergleichbar.

Die Ausrüstung eines Speedskaters besteht mindestens aus einem Fahrradhelm und einem Paar Speedskates. Diese bestehen aus drei Teilen, dem Schuh selbst, der Schiene und den Rollen. Im Allgemeinen sind diese Teile miteinander verschraubt und damit austauschbar. Die Position der Schiene relativ zum Schuh kann damit variiert werden. Die Schiene kann vier bis fünf Rollen aufnehmen. Die Schiene ist meistens fest mit dem Schuh verbunden. Die Klappschiene aus dem Eisschnelllauf hat sich beim Inlinen nicht durchgesetzt. Die Rollen sind an den Enden im Gegensatz zu Hockey- und Aggressivrollen elliptisch geformt. Die Rollen haben einen Durchmesser von 80 bis 100 mm. (Größere Rollen sind seit 2005 bei Weltmeisterschaften nicht mehr erlaubt. Lediglich beim World-Inline-Cup dürfen sogar 110-mm-Rollen gefahren werden.) Die Länge der Schiene inklusive Rollen darf einen halben Meter nicht überschreiten. Die Schuhe sind zumeist knöchelhoch. Sie bestehen aus einer Karbonschale, die innen mit Leder ausgepolstert ist. Das Tragen eines Helms ist nach internationalem Reglement Pflicht.

Der nach Anzahl der Teilnehmer größte Inlinewettbewerb der Welt ist der Berlin-Marathon. Die führenden Nationen sind Kolumbien, Italien, USA, Südkorea, Frankreich, Argentinien, Taiwan, Chile und Neuseeland. Mit 50 Weltmeistertiteln ist Chad Hedrick der erfolgreichste Inline-Speedskater. Durch das Erringen der Goldmedaille im Eisschnelllauf bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin (nach nur drei Jahren Training auf dem Eis) hat er maßgeblich für die Steigerung des Stellenwerts des Sports gesorgt.

Inline Alpin

Beim Inline Alpin geht es darum, möglichst schnell eine Straße (mit einem Gefälle von 6 % bis 15 %) bergab zu fahren, wobei mittels Stöcken Kippstangen (bei Slalom, Riesenslalom, Parallelslalom) zu umfahren sind. Ähnlich wie beim Skifahren zerfällt Inline Alpin in die Disziplinen Slalom, Riesenslalom, Parallelslalom und Downhill (Abfahrt). Die verwendeten Skates haben derzeit 5 Rollen à 84 mm, ähnlich wie beim Speedskating. Die Schutzausrüstung besteht aus Helm, Knie- und Ellenbogenschützern und einem Schlagschutz an den Stöcken. Die erste Weltmeisterschaft fand am 6. Juni 2004 in Assling (zwischen München und Rosenheim) statt. Die führenden Nationen sind Deutschland, Österreich, Italien und die Schweiz.

Die Trendsport-Varianten

Pari Roller in Paris
Pari Roller in Paris
Thursday Night Skating in StuttgartOft finden die sog. „Skatenights“ auch in den frühen Abendstunden statt, während es zumindest teilweise noch hell ist

Nachtskaten

Das Nachtskaten oder Nightskating ist ein Ereignis, bei dem viele Skater zumeist auf öffentlichen Straßen zusammen skaten. Der gesellschaftliche Aspekt der Veranstaltungen ist meist wichtiger als der sportliche. Von den amerikanischen Metropolen ausgehend breiteten sich die Gruppenskate-Veranstaltungen in den späten 90er Jahren in den europäischen Großstädten aus. Der wöchentliche Skate-Treff in Paris (das so genannte Pari Roller) ist mit bis zu 35.000 Skatern eine der größten Nightskate-Veranstaltungen. Das Tuesday Night Skating (TNS) in Frankfurt am Main gilt als schnellste Nightskate-Veranstaltung Deutschlands.

 

Fitness

Diese Variante ist für alle Altersgruppen geeignet und wird von den meisten Einsteigern dauerhaft weiter betrieben. Motivation kann Erholung, Gruppen- und Landschaftserlebnis, Gesundheitsprävention oder Ausdauertraining sein. Es wird eine Fülle verschiedener Breitensportveranstaltungen angeboten:

  • Skatenights, in der Regel nach Feierabend oder nachts,
  • Skaterläufe, in der Regel tagsüber am Wochenende, wie beispielsweise Rhine on Skates im Mittelrheintal (135 km, 2007: 1200 Teilnehmer) oder das Filstal-Skating im Südwesten, oder auch
  • Veranstaltungen mit Wettkampfcharakter, zum Beispiel der Stuttgarter-Zeitung-Lauf.

Egal ob im Rahmen von Veranstaltungen oder als Einzelfahrer kann Fitness-Skaten mit etwas Übung und gemäßigter Fahrweise auf geeigneten Strecken auch gut mit geeigneten Kinderwagen oder Rollstühlen unternommen werden, Integration Behinderter kann so optimal realisiert werden, und Familien müssen nicht aufgrund des Nachwuchses auf gemeinsame sportliche Aktivitäten verzichten.

Verwendet werden meistens Softboots mit Bremse.

Streethockey

Streethockey ist ähnlich wie Eishockey, wird aber auf Straßen und Parkplätzen gespielt. Das macht Streethockey zur Basis- und Breitensportvariante des Inline-Hockey. Hier wird Körperbeherrschung gepaart mit gutem Reaktionsvermögen gefordert, da man nicht nur gegen die Schwerkraft kämpfen, sondern auch auf Gegner und Unebenheiten im Untergrund achten muss. Gespielt wird mit normalen Fitness-Skates, bei denen häufig die Bremse abmontiert wird. Streethockey wird auch mit normalen Hockeyskates gespielt, für die man jedoch Outdoorrollen benötigt, die in der Regel eine Stärke von 84A haben. Hallenrollen eignen sich für Streethockey nicht, da sie extrem weich sind und auf Asphalt schon nach wenigen Kilometern aufgebraucht wären. Außerdem werden für Streethockey festere Schuhe vorgezogen als in der Halle.

 

Nordic Skating / Nordic Blading

Analog zum Nordic Walking ist das Nordic Skating zu sehen. Hierbei werden Stöcke eingesetzt, um die Vorwärtsbewegung auch mit dem Oberkörper zu unterstützen. Dies hat besonders auf steilen Anstiegen beträchtliche Vorteile. Beim Nordic Blading entstehen ganz eigene Bewegungsmuster, die in keiner Weise mit dem Speedskaten zu vergleichen sind. Technisch sind das Speedskaten und das Nordic Skaten recht unterschiedlich. Das Speedskaten ist eher mit dem Eisschnelllauf vergleichbar, das Nordic Skating eher mit der Technik im Skilanglauf. Deutschland und besonders Bayern sind führend in der Sportart. Die Streckenlängen liegen in der Regel zwischen 5 km und 21 km.

 

Freestyle-Slalom

Inlineskater im Slalomkurs
Inlineskater im Slalomkurs

Beim Freestyle-Slalom gilt es, möglichst trickreich eine mit Kegeln markierte Strecke abzufahren.

Regeln: Bei Meisterschaften sind bis zu drei mit je 20 Kegeln besetzte Strecken zu durchfahren. Die Strecken sind im Abstand von 50, 80 und 120 cm von Kegelmitte zu Kegelmitte mit 8 cm breiten und 8 bis 10 cm hohen Kegeln besetzt. Der Skater hat in einem oder mehreren Läufen 90 Sekunden Zeit, auf den Bahnen möglichst viele und schwere Figuren vorzuführen. Die Figuren werden mit Punkten zwischen 0 und 100 bewertet. Abzüge gibt es für umgeworfene Kegel (0,5 Punkte), Stürze (2 bis 5 Punkte) und ausgelassene Kegelreihen (10 Punkte). Bei mehreren Läufen wird der beste gewertet.

Die wichtigsten Meisterschaften finden in Paris (WorldCup), Monza, London und Moskau statt.

Für Freestyle-Slalom eignen sich Schuhe mit relativ kurzer „gerockter“ Schiene, mittelgroßen, harten (Hockey-)Rollen und ohne Fersenbremse. Für privates Üben bieten sich leere, wegen des Windes mit einem Steinchen beschwerte Filmdosen an. Achtung! Im Spielwaren-Fachhandel werden oft sogenannte Pylonen aus sehr leichtem Plastik angeboten. Diese sind zwar federleicht, geben aber bei einem Sturz „von oben“ überhaupt nicht nach! Schwerste Verletzungen an inneren Organen, Pfählungen im Genitalbereich oder der Verlust eines Auges können die Folge sein! Wer diese Teile bereits besitzt, kann sie dadurch entschärfen, dass er ihnen im unteren Drittel einen Smiley-Mund einschneidet. So kann der Kegel einknicken, wenn man direkt auf ihn stürzt.

Streetskater beim „Grinden“
Streetskater beim „Grinden“
Skater im Skatepark

 

Aggressive-Skating (auch Freestyle, Stunt)

Für diese Variante des Inlineskatings ist eine gute Körperbeherrschung und wenig Angst vor Stürzen wichtig. Auch wird bei dieser Variante stark auf ein elegantes (stylisches) Ausführen der Tricks geachtet. Grundsätzlich werden zwei Unterkategorien unterschieden:

Beim Streetskaten wird meist an öffentlichen Plätzen in Städten geskatet. Hier werden die Tricks kreativ entweder an den im städtischen Raum vorzufindenden Hindernissen (obstacles), Mauern, Treppen, Geländer, Rampen und ähnliches, oder aber in einer künstlich angelegten Hindernislandschaft gemacht (Skatepark – meistens aus Holz, gelegentlich auch aus Beton gebaut), die dem städtischen Raum in skate-optimierter Form nachempfunden ist. Beim reinen Streetskaten außerhalb der Skateparks kommt es durch die Nutzung des öffentlichen Raumes und den oft mit dem Skaten einhergehenden Sachbeschädigungen und Lärmentwicklungen gelegentlich zu Konfrontationen mit Anwohnern, Haus- und Grundstückseigentümern sowie den Ordnungskräften. Ein für das Streetskaten geeignetes Terrain wird Spot genannt.

Daneben gibt es beim Aggressive-Skating den Bereich Vert (von englisch vertical für deutsch senkrecht). Hier wird in einer speziell dafür geschaffenen Halfpipe gefahren, einer im Profil U-förmig konstruierten Anlage, in welcher der Skater zwei gegenüberliegende, im oberen Teil senkrechte Steilwände (vert) befährt, die durch Rundungen (transitions) mit einer dazwischenliegenden, waagerechten Ebene (flat) verbunden sind. Die Tricks werden im Vertskaten entweder als Flugtricks (airs) oberhalb der Steilwand durchgeführt oder aber an der meistens mit einem Stahlrohr (coping) versehenen Abschlusskante der Steilwand (liptricks). Eine populäre Abwandlung der Halfpipe ist die Miniramp, eine niedriger ausgeführte Konstruktion ohne den vertikalen Anteil der Steilwand. Weiter die "Spineramp", das sind 2 Viertelrohre (Quarter Pipes) aneinander gestellt so das quasi eine Spitze mit 2 "copings" entsteht.

Aufgrund der starken Materialbeanspruchung sind für das Aggressive-Skating spezielle Aggressive-Skates unerlässlich. Bei aktuellen Modellen ist beispielsweise eine abschraubbare Schiene standardisiert. Des weiteren wurde das UFS (Universal Frame System)eingeführt welches durch gleiche Anordnung der Befestigungsschrauben bei allen Schienen der in diesem Sport vertretenen Herstellern ein Zusammenstellen von verschiedenen Skates und Schienen ermöglicht. Weitere Informationen zu Aggressive-Skates sind unter Inline-Skate zu finden. Eine seitliche Auflagefläche zwischen Schuh und Schiene ("Soulplate") hat das Grinden - also das Gleiten auf Hindernissen - revolutioniert. Bei vielen Grinds wird auch die Schiene benutzt. Um dieses zu erleichtern nehmen viele Skater die Rollen in der Mitte der Schiene heraus. Viele Hersteller von Schienen verzichten auch gleich auf die Rollen in der Mitte und ersetzen sie durch einen speziell geformten Plastikblock der die Gleitfähigkeit erhöht. Das Grinden erfordert sehr viel Geschick, Gleichgewicht und Mut da ein Sturz auf eine Stange (rail), Steinkante (curb) oder der gleichen ernsthafte Verletzungen verursachen kann. Diese Sportart sollte nicht von Einsteigern erlernt werden und keinesfalls ohne Vorwissen und dementsprechender Schutzkleidung ausgeübt werden.

Für die im Aggressive-Skating üblichen Tricks haben sich wie in vielen anderen Funsport-Arten englische Begriffe eingebürgert. Beispielsweise „Pornstar“ Eine detaillierte Auflistung ist unter Inlineskatetricks zu finden.

Inline-Basketball

Inline-Basketball (IBB) wird auf normalen Basketballfeldern gespielt und lehnt sich auch sehr stark an die Regeln des Basketballs an. Schrittregeln werden durch Sekundenregeln ersetzt. Dadurch, dass die Teilnehmer sich auf Skates fortbewegen, hat das Spiel eine andere Dynamik als normales Basketball und gestaltet sich gleichzeitig etwas komplizierter, da man die eigene Geschwindigkeit beim Korbwurf kompensieren muss. IBB erfordert hohe Sicherheit und Wendigkeit auf Skates. Es wird ohne Handschoner gespielt, weil sonst der Ball nicht kontrolliert werden kann. Als Skates werden Fitness- oder Hockey-Skates benutzt, die wendig sind und einen schnellen Antritt ermöglichen.

Inline-Fußball

Inline-Fußball (auch Roller-Soccer genannt) wird gerne von Speedskatern im Training gespielt. Die Regeln sind ähnlich denen des Hallenfußballs. Gespielt wird entweder auf abgetauten Eishockeyfeldern (dort dann auf Hockeytore) oder in Handballhallen (dort dann auf Handballtore).

Rechtliche Situation

Die rechtliche Situation ist weitgehend strittig. Eine Auffassung ist die, dass im deutschen und österreichischen Straßenverkehrsrecht Inlineskater als Fußgänger gelten und Inlineskates nach der StVO als Spielgeräte anzusehen seien. Nach anderer Lesart der StVO sind Inlineskates „der Bauart und Bestimmung nach für Geschwindigkeiten größer als Schrittgeschwindigkeit“ ausgelegt und deswegen als Fahrzeuge zu werten. Damit müssen sie auf der Fahrbahn fahren. Ein BGH-Urteil vom 19. März 2002 (VI ZR 333/00) sagt, dass Inlineskater der Gruppe der besonderen Fortbewegungsmittel zugeordnet werden müssen und damit auf dem Fußweg in Schrittgeschwindigkeit fahren müssen (auf Straßen ohne Fußweg am linken Straßenrand). Da Skater wesentlich schneller als Fußgänger, aber dafür weniger beweglich sind, sind diese auf Gehwegen nicht gut aufgehoben. So hat der BGH den Gesetzgeber aufgefordert, hier möglichst schnell Klarheit zu schaffen. Diese Klärung steht jedoch noch aus. Das Befahren von Radwegen ist in Deutschland für Inlineskater verboten.

In Österreich ist jedoch grundsätzlich auch die Benutzung von Radfahranlagen erlaubt, wodurch Inlineskater dann rechtlich als Radfahrer gelten. Die Benutzung der allgemeinen Fahrbahn ist grundsätzlich nicht erlaubt.

In der Schweiz gelten gemäss Strassenverkehrsgesetz (SVG) die Inlineskates als sog. 'fäG' (fahrzeugähnliche Gefährte). Sie dürfen überall dort eingesetzt werden, wo Fussgänger sich bewegen dürfen, sowie auf Radwegen und bei geringen Verkehrsaufkommen auf Nebenstrassen. Hauptstrassen sind tabu. Sie haben sich an Fussgänger- und 'fäG'-Verbotstafeln (Verbotstafel mit einem Inlineschuh darauf) zu halten. Nachts ist vorne ein weisses und hinten eine rotes Licht zur Markierung anzubringen. 'fäG' haben gleiche Rechte wie Fussgänger, so auch am Fussgängersstreifen.

 
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