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  Drift
 

Drift

 
 

Im früheren Sprachgebrauch war „Drift“ gleichbedeutend mit

  • „Treiben“ (linguistisch verwandt) und mit
  • ziellosem „Sich treibenlassen“ oder
  • getrieben werden (beispielsweise in einen Krieg).

Das Wort bedeutet auch

  • Verwehung, sich häufende (Schnee)Wehe oder (Sand)Wehe und
  • Strömung oder Abdrift bei der Schifffahrt und im Flug.

Mit der zunehmenden Technisierung kam es darüber hinaus zu den unten angeführten speziellen Bedeutungen:

Physik, Elektrotechnik und Telekommunikation

In der Telekommunikation bezeichnet man als Drift eine verhältnismäßig langsame Änderung eines Wertes oder einer Eigenschaft eines Systems oder einer Einrichtung. Beispielsweise gibt es die Frequenzdrift (Frequenzverwerfung) und die Drift der Ausgangsspannung. Die Drift kann in eine Richtung gehen, aber auch in Richtung des ursprünglichen Zustandes zurückführen, sie kann zyklisch sein, sie kann von Umgebungsbedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit) oder von der Bauelementealterung abhängen. Der Drift ist normalerweise unerwünscht. Insbesondere zu berücksichtigen ist Drift bei der Kalibrierung (z. B. bei der Festlegung eines Nullpunkts) von Geräten. Unerwünschte Drift verschiebt diesen Punkt. Der Effekt wird um so größer, je näher am Nullpunkt gemessen wird (z. B. bei großen Vergrößerungen oder Verstärkungen). Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Nullpunktdrift.

(Ausgangspunkt für den Abschnitt Telekommunikation ist: [1] )

In der Physik wird auch die Bewegung der Ladungsträger unter dem Einfluss des elektrischen Feldes als Drift bezeichnet.

Sprachdrift

In der Linguistik bezeichnet man als Drift die langsame Änderung einer Sprache beziehungsweise eines Dialektes, die bis zur Herausbildung einer eigenständigen Sprache führen kann (s. Sprachenentstehung). Obwohl die Sprachänderungen zunächst zufällig scheinen, gehen sie doch oft in eine bestimmte Richtung. Beispiele sind die Lautverschiebungen.

Eine sprachliche Änderung kann sich auch von einem bestimmten Gebiet ausbreiten und allmählich zu einer charakteristischen Erscheinung werden. So beobachten wir zurzeit eine zunehmende Verbreitung des Wortes Lauch, anstelle des Wortes Porree. Es gibt die Tendenz, dass die deutsche Sprache mehr und mehr englische Wörter aufnimmt. Der sich entwickelnde Sprachgebrauch kennt auch eine Drift der Bedeutung einzelner Wörter in Richtung Bedeutungsverengung oder Bedeutungserweiterung.

Kontinentaldrift

Die extrem langsame Bewegung bei der Kontinentaldrift führte während der vergangenen 200 - 300 Millionen Jahre vom Superkontinent Pangäa zur heutigen Form der Kontinente. Das Auseinanderdriften der Lithosphärenplatten hält weiterhin an, kann aber wegen seiner Langsamkeit nicht unmittelbar wahrgenommen werden. Allerdings sind Erdbeben und Vulkanismus Auswirkungen der Spannungen in der Erdkruste, die die durch diese Bewegung entstehen.
Mit Methoden der globalen Geodäsie ist die Kontinentaldrift seit etwa 1990 nachweisbar (Bewegungsraten etwa 2-20 cm/Jahr, kennzeichnend für die verschiedenen „Schollen“ der Plattentektonik).

Gendrift

Durch Zufall entstandene genetische Änderungen werden an Nachfolgegenerationen weitergegeben und breiten sich durch Gendrift aus. Dabei ändert sich auch die Verteilung der Gene. Die Gendrift kann phänotypisch bemerkbar sein oder im Verborgenen stattfinden. Befürchtungen gibt es insbesondere, dass durch genetische Manipulationen entstandene Gene sich innerhalb einer Art oder über Arten hinweg durch Gendrift verbreiten.

Fahrzeugdrift

Fahrzustand, bei dem sich ein Fahrzeug in einer Kurve seitlich zur eigenen Längsachse bewegt, und somit große Schräglaufwinkel an beiden Achsen gehalten werden. Im weiteren Sinne bezeichnet man auch oft schon das bloße Ausbrechen der Hinterachse (Übersteuern) als Drift. Spezielleres siehe unter Fahrtechnik: Übersteuern/Untersteuern, Übersteuern, Untersteuern

Flugzeugdrift

Eine auch Abdrift genannte Drift tritt im Flug auf, wenn sich ein Flugzeug durch Windeinflüsse nicht nur in Richtung seiner Längsachse, des sogenannten Steuerkurses weiterbewegt, sondern durch Windeinfluss versetzt dazu. Der Driftwinkel (zwischen Kurs über Grund und Steuerkurs) hängt vom Verhältnis Eigen- zu Windgeschwindigkeit sowie der Windrichtung und dem gesteuerten Kurs ab. Die Winddrift beeinflusst also den Kurs der Maschine und muss deshalb ausgeglichen werden um den gewählten Zielpunkt zu erreichen, wobei in modernen Flugzeugen GPS-Navigationsdaten genutzt werden

Umgekehrt wird manchmal auch der umgekehrte Winkel „Drift“ (oder „Vorhaltewinkel“) genannt - die Kurskorrektur, die notwendig ist, um auftretende Seitenwinde auszugleichen.

Dieses Flugverhalten ist nicht zu verwechseln mit dem beabsichtigten Seitengleitflug (oder auch Slip), bei dem die Luft seitwärts über den Flügel strömt.

Seefahrt

In der Seefahrt bezeichnet man die Meeresströmung, die durch ständige Windeinwirkung hervorgerufen wird, und den Weg, den ein frei schwimmender Gegenstand zurücklegt, als Drift. Das seitliche Abkommen vom Kurs nennt sich Abdrift (auch Abtrift).

 
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